Die Freude und Erleichterung im Landratsamt Traunstein war groß, als elf Alpen-Bürgermeister nach einer langen Entwicklungs- und Abstimmungszeit den Nutzungsvertrag mit den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) für die Ausweisung von rund 900km Mountainbikestrecken in den Chiemgauer Alpen unterzeichneten.
Das Streckennetz ist damit das erste offiziell abgestimmte MTB-Netz in den bayerischen Alpen und Bayern. Im Frühjahr soll die Montage der Beschilderung erfolgen, so dass die rund 900km Mountainbikestrecken von den Bikern unter die Räder genommen werden können.
Die erste MTB-Region Bayerns erstreckt sich von der westlichsten Gemeinde Aschau im Chiemgau über die Chiemgauer Alpen, Ruhpolding und Reit im Winkl mit Österreich bis nach Inzell an den Rand der Berchtesgadener Alpen. Das Routennetz bietet allen Mountainbikern ein weitreichendes Angebot unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade in Bayern bis in das benachbarte Österreich mit Tirol und dem Salzburger Land. Das nun abgeschlossene Projekt wird als Referenz für ganz Bayern dienen.
Im Zuge der Planungsschritte wurde nicht nur ein attraktives Bike-Angebot geschaffen. Wesentlich aufwendiger und herausfordernder war die Erarbeitung klarer Regelungen und Pflichten der Vertragsparteien, den Grundstückseigentümern und Nutzern sowie die entsprechende Ausarbeitung eines Nutzungsvertrages.
Kern der Bike-Region ist darüber hinaus das entwickelte Leitsystem für MTB-Strecken. Das Leitsystem wurde in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren entwickelt und dem Grundstückseigentümer, den Bayerischen Staatsforsten abgestimmt. Das Leitsystem besteht aus verschiedenen Schildertypen, ist mit der Beschilderung der Nachbarregionen Österreich und Berchtesgadener Land kompatibel und kann in die bestehende Fahrrad und Wander-Infrastruktur integriert werden.
Der Mountainbiker orientiert sich über die an den Schildern angebrachten Tourennummern. Infotafeln an den Ausgangspunkten sowie an markanten Kreuzungspunkten werden das Leitsystem ergänzen. Darüber hinaus werden die Tourendaten zentral über das in der Region gängige Verwaltungstool tourinfra auf den Webseiten der Tourismusverbände ausgespielt.